Waldlieder II
Buch: Gedichte - Zweites BuchSammlung: Waldlieder
Die Vögel fliehn geschwind Zum Nest im Wetterhauche, Doch schleudert sie der Wind Weitab von ihrem Strauche. Das Wild mit banger Hast Ist in's Gebüsch verkrochen: Manch grünend frischer Ast Stürzt nieder, sturmgebrochen. Das Heer der Wolken schweift Mit rothen Blitzesfahnen, Aufspielend wirbelt, pfeift Die Bande von Orkanen. Das Bächlein, sonst so mild, Ist außer sich gerathen, Springt auf an Bäumen wild, Verwüstend in die Saaten. Der Donner bricht herein, Es kracht die Welt in Wettern, Als wollt' am Felsgestein Der Himmel sich zerschmettern. Der Regen braust: nun schwand Das Thal in seiner Dichte; Verpfählt hat er das Land Vor meinem Augenlichte. Doch mir im Herzensgrund Ist Heiterkeit und Stille; Mir wächst in solcher Stund' Und härtet sich der Wille.
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