Tod und Trennung
Buch: Gedichte - Zweites BuchSammlung: Vermischte Gedichte II
Gottes Milde möcht' es fügen, Liegt ein Mensch in letzten Zügen, Stehn am Sterbepfühl die Seinen, Daß sie müssen weinen, weinen: Daß sie nicht vor Thränen schauen Das unnennbar bange Grauen, Wie der Geist verläßt die Hülle, Letztes Zucken, tiefe Stille. Weh dem Thränenlosen, wehe, Der sich wagt in Sterbens Nähe, Denn ihm kann durch's ganze Leben Jenes Grauen beimlich beben. Doch ein Anblick tiefrer Trauer Bänger als des Sterbens Schauer, Wär' es, könnt' ein Aug' es fassen. Wie zwei Herzen sich verlassen.
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